2013-0-04 HAJ — LAX
Heute morgen riss uns der Wecker um 6:50 aus dem kurzen Schlaf. Martin kochte für die Mitreisenden noch einen Tee und es wurden noch die letzten Aufschnitt- und Frischkäsereste aufgegessen. Das noch verbliebene Brot wanderte in das Eisfach und bleibt so die ganze Zeit über schön frisch. Jetzt noch eine kurze Taschenkontrolle (und den Laptop eingepackt) und dann konnten wir uns um kurz nach 8 abholen lassen.
Nach kurzer Fahrt kamen wir am Flughafen an. Hier war noch nicht sonderlich viel los, so das die Aufgabe unseres Gepäcks zügig von statten gehen würde. Doch halt, was ist das Neues? Diesmal galt es sich selbst an einem Terminal anzumelden und wiederum die Daten zu komplettieren – also quasi selbst einen Checkin zu machen – obwohl man dann immer noch zum Schalter muß um sein Gepäck aufzugeben. Wo da jetzt genau der Vorteil liegt, erschliesst sich nicht so genau – ist aber sicerlich lukrativ für die Hersteller solcher Touchscreen Terminals.
Wir saßen noch einen Moment und schon kamen auch die Kukuk Seniors zu uns am Flughafen um uns zu verabschieden. Dafür waren die beiden extra mit dem Bus angefahren gekommen 🙂
Während ich diese Zeilen schreibe, haben wir gerade das Festland verlassen und befinden uns über der Nordsee auf dem Weg nach Süd-Grönland. Von da fliegen wir dann weiter über Neufundland und über Kanada bis nach Sasquechewan um dann direkt in LA zu landen.
Bald darauf begaben wir uns dann auch schon in den Wartebereich der Abfertigung – natürlich nicht ohne den Daheimbleibenden durch die Scheibe noch einige „virtuelle“ Umarmungen zu geben. Die vier wollten dann im Anschluss direkt auf das Beobachtungsdeck hinauf, um dann von dort unseren Start mitzuverfolgen. Tatsächlich sahen wir sie auch von der Gangway aus oben auf dem Dach winken.
Unser kleiner Flieger sollte bis nach Frankfurt nur 45 Minuten brauchen, was nun fast das Abheben nicht lohnt. Trotzdem gab es beim Einstieg einen kleinen Snack in Form eines Pickup-Riegels – nett. Der Pilot flog diesmal ziemlich rasant – und startete schon in der Kurve auf die Startbahn hin, gut durch. Ebenso schwungvoll und ruppig landete er auch in wieder in Frankfurt. War ein ganz schöner Ruck. Dort hatten wir dann doch noch gute 2h Zeit, bis unser eigentlicher Flug startete, die wir uns in dem großzügig dimensionierten Duty-Free Bereich und bei einem großen Wasser bei McDonalds vertrieben. Für den Flug kauften wir dann noch für jeden einen Liter stilles Wasser zum Schnäppchenpreis von 4,50€ – pro Flasche. Aber man kennt das ja.
Die Zeit verging wie im Fluge und schon bald konnten wir in unsere große Boeing 747-400 einsteigen – okay, zuerst natürlich Bewegungseingeschränkten und Familien mit kleinen Kindern, dann die First und die Businessclass und letztlich auch wir mit unseren ganz normalen Flugtickets.
An bord hatten wir dann tatsächlich das tolle In-Seat-Entertainment, von dem wir schon gelesen hatten. Hier gab es Spiele, Rätsel, Filme und Musik für lau. Internet könnten wir auch im Flugzeug haben – leider nur für 10€ die Stunde oder ca. 20€ pro Tag. Da haben wir doch verzichtet.
Gegen 16:00 bekamen wir einige Brezelchen serviert und einen „Aperitiv“, so man denn wollte. Martin entschied sich gar mal für einen Wein zum Essen. Denn das wurde gegen halb fünf serviert. Auf Empfehlung des Stuards bekamen wir einen Rindfleischtopf mit Gemüse und Kartoffelbrei. Die Alternative „Spaghetti Bolognese“ konnte er uns nicht guten Herzens empfehlen, das wäre diesmal etwas geschmacklich sehr vernachlässigbar im Vergleich. Als Nachtisch war gar ein leckeres Stück Zitronen-Pie dabei.
Kurz darauf flogen wir über Island und dann kamen auch schon die ersten Eisschollen und Grönland in Sicht. Wunderbares klares Wetter und eine Reisehöhe von 10668m gestatteten einen fantastischen Blick hinunter auf die Eiswüste… Berge, Fjorde und Gletscher konnte man wunderbar von hier oben bewundern. Einfach traumhaft. Ab hier verblieben noch gute 7 Stunden Flug bis zu unserem Ziel. Damit uns nicht langweilig wurde, bekamen wir vom Bordpersonal noch die Zollformulare zum Ausfühllen gereicht – nein, über 10000$ nehmen wir nicht mit und auch sonst keine Fleischwaren oder ähnliches.
In etwa eine Stunde vor der Landung gab es noch ein Abendessen – wahlweise Hähnchen mit Mangoldsauce oder aber einfache Pasta mit vegetarischer Tomatensauce. Auch hier war das Hähnchen bestimmt die bei weitem bessere Wahl.
Beim Anflug auf LAX konnten wir noch einen schönen Blick über Downtown LA erhaschen, bevor wir auf der Landebahn aufsetzten. Vor Ort gingen wir dann durch ein Labyrinth von Treppen und Gängen zum US Customs. Eine riesige Halle mit dutzenden von Schaltern wartete auf die zahlreichen Touristen, die gerne Einreisen wollten. Nach einer guten dreiviertelstunde in der Warteschlange kamen wir dann auch an einen netten Herren, der unsere Ausweise überprüfte. Dann einmal das ganze Prozedere – vier Finger der rechten Hand, dann der rechte Daumen, dann die vier Finger der linken Hand, dann der linke Daumen, Brille abnehmen und ein Foto für die Akten. DAS hat sich doch deutlich intensiviert. Glücklicherweise ist keiner von uns negativ aufgefallen und wir durften einreisen – juhu. Ob der ganze Wartezeit kreisten unsere Koffer relativ einsam auf dem „Carousell No. 3“ und wir hatten keine Probleme sie einfach „abzugreifen“. Nun folgte alledings nochmal ein Anstellen – und zwar in die Schlange für den Ausgang – wo natürlich nochmal geprüft und das Formular für den Zoll abgegeben wurde. Gegebenenfalls hätte man hier auch noch mit einer stichprobenartigen Kontrolle das Gepäck rechnen müssen.
Jede Autovermietung hat hier ihre eigene Anmietstation und auch dementsprechend eigene Shuttlebusse dorthin. Natürlich mußten wir auch hier in der Schlange wieder warten – sowohl auf den Transfer, als auch auf die Anmietung selbst. Der Verkäufer wollte uns noch unbedingt ein größeres Modell aufschwatzen, da wir doch in den Bergen auf jeden Fall einen 6 Zylinder bräuchten – für nur 599$ Aufpreis – ach nein, sie flogen doch mit der Lufthansa, also 360$. Trotzdem haben wir doch glatt verzichtet und durften uns immer noch in der Choiceline unser Auto aussuchen. Unser Augenmerk fiel auf einen frisch gewaschenen Ford Escape in silber, den wir dann auch gleich in Beschlag nahmen. Das Cockpit ist sehr elektronisch ausgestattet – sogar mit Musikspielen per MP3-CD UND -stick, Automatischer Klimaanlage und einem interessanten Schliessystem. Ansonsten hat das Gefährt auch einige PS unter der Haube, wie ein schwungvoller Sprung auf die Straße bewies.
Als nächstes Stand der Einkauf einer Kühlbox auf dem Programm – es sollte in Hotelnähe gar einen Safeway geben. Nach einigen dutzend Kreutzungen tauchte aber leider immer noch kein Safeway auf. Also flugs das Navi befragt und uns zum vermeintlich nächsten (11km) Safeway fahren lassen. Hier gab es allerdings nur einen „Vonn“ – doch angesichts der einbrechenden Dunkelheit, kauften wir hier doch noch etwas Wasser und paar Stück Obst ein. Die vorhandenen Kühlboxen entsprachen aber nicht unserem Geschmack und von daher verzichteten wir vorerst darauf.
Wieder zurück am Hotel, checkten wir erstmal ein und entschlossen uns dann, beim nahe gelegenen Carls Junior noch einen Snack zu uns zu nehmen, da wir alle noch Hunger hatten. Steffi und Martin nahmen einen Burrito San Diego und Christian eine Tüte Pommes. Danach schleppten wir unsere sieben Sachen ins Hotelzimmer, meldeten kurz zu Hause die erfolgreiche Anreise und fielen erschöpft ins Bett.